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Migräne und Schwerhörigkeit: Wie ist der Zusammenhang?
Ein jährlicher Hörtest ist eine gute Idee, egal wie gut Sie hören, aber wenn Sie unter Migräne leiden, ist es vielleicht noch klüger, Ihre Hörgesundheit genau zu beobachten.
Studien zeigen, dass Personen, die an Migränekopfschmerzen leiden, ein höheres Risiko haben, eine Schwerhörigkeit zu entwickeln als Personen, die nicht an Migräne leiden.
Migränepatienten erfahren doppelt so häufig einen plötzlichen sensorineuralen Hörverlust. Das Gesamtrisiko ist allerdings sehr gering (eine Studie ergab, dass etwa 1% der Migränepatienten an einer Schwerhörigkeit leiden).
Symptome eines Migräneanfalls
Schätzungsweise 12 Prozent der Deutschen leiden an Migräne, einer neurologischen Krankheit, die durch Episoden von Migräneanfällen gekennzeichnet ist.
Das Gehirn eines Migränepatienten unterscheidet sich biochemisch von dem eines Menschen ohne Krankheit, was genetisch bedingt sein kann und typischerweise mehr Frauen als Männer betrifft. Obwohl Migräneanfälle als „gewöhnliche“ Kopfschmerzen bekannt sind, unterscheiden sich ihre Symptome von normalen Kopfschmerzen. Die häufigsten Symptome sind:
- Pochender, pulsierender Schmerz
- Lichtempfindlichkeit
- Geräuschempfindlichkeit
- Übelkeit
- Schmerz auf einer Seite
- Aura (Sehen von hellen Punkten, Blitzen oder Zickzacklinien)
- Erbrechen
Migräne kann zwischen 4 Stunden und mehreren Tagen dauern. Die Symptome und Auslöser sind je nach Person unterschiedlich.
Migräne und Schwerhörigkeit
Was hat eine neurologische Erkrankung mit Ihrem Gehör zu tun? Vieles, so eine Studie von Forschern der ägyptischen Universitätsklinik Assiut. Ihre Ergebnisse wurden im American Journal of Otolaryngology im August 2012 veröffentlicht.
Mit Hilfe elektrophysiologischer Tests untersuchten sie die Funktion der Cochlea und der Hörbahnen von Migränepatienten im Vergleich zu Menschen, die nicht an der Krankheit litten. Sie stellten fest, dass zwei Drittel der Migränepatienten eine oder mehrere Anomalien aufwiesen.
Zu den Tests gehörten der Test auf otoakustische Emissionen (OAE), bei dem das Echo gemessen wird, das durch die Schwingungen der Haarzellen in der Cochlea erzeugt wird, wenn diese stimuliert wird, und der Test auf akustische Hirnstammreaktion (BERA), bei dem die Reaktion des Gehirns auf Schall gemessen wird. Die Forscher vermuten, dass diese Anomalien eine Folge der durch die Migräneanfälle beeinträchtigten Blutversorgung im Hörsystem sind.
Dies ist deshalb von Bedeutung, weil die Sinneshaarzellen in der Cochlea auf einen gesunden Blutkreislauf angewiesen sind, um richtig zu funktionieren. Eine Störung der Durchblutung kann dazu führen, dass diese Haarzellen geschädigt werden oder absterben und dadurch eine sensorineurale Schwerhörigkeit entsteht.
Migräne und plötzlicher Hörverlust
Darüber hinaus ergab eine Studie von Forschern aus Taiwan, dass Migränepatienten fast doppelt so häufig eine seltene Erkrankung entwickeln, die als plötzlicher sensorineuraler Hörverlust bekannt ist.
Die von dieser Erkrankung betroffenen Personen erleiden einen unerklärlichen, schnellen Hörverlust auf einem oder beiden Ohren, der sofort oder über mehrere Tage hinweg auftreten kann. Eine plötzliche Schwerhörigkeit gilt als medizinischer Notfall und erfordert eine sofortige ärztliche Versorgung.
Experten schätzen, dass nur 1 Person von 5.000 Menschen jährlich von einem plötzlichen sensorineuralen Hörverlust betroffen ist. In der Regel handelt es sich dabei um Erwachsene im Alter zwischen 40 und 50 Jahren. Eine Ursache für die Erkrankung ist nur in 10 bis 15 Prozent der gemeldeten Fälle erkennbar.
Behandlung von Migräne
Die Behandlungspläne für Migräne unterscheiden sich je nach Person sowie der Schwere und Häufigkeit der Schmerzen. Experten empfehlen, ein Tagebuch über Ihre Migräne und alle auftretenden Symptome zu führen, damit Ihr Arzt eine angemessene Diagnose stellen kann und Sie mögliche Ursachen eingrenzen können.
Wenn Sie einen plötzlichen Hörverlust erleiden, suchen Sie sofort Hilfe in einer medizinischen Notfall-Einrichtung auf. Wenn bei Ihnen eine Migränekrankheit diagnostiziert wird, stellen Sie sicher, dass Ihr Behandlungsplan auch einen jährlichen Hörtest bei einem HNO-Arzt beinhaltet, der über Ihren Zustand Bescheid weiß und Ihre Hörgesundheit entsprechend überwachen kann.
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