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Unterschiede zwischen Hörsturz und Tinnitus
Aufgrund etlicher Parallelen zwischen dem Tinnitus und dem Hörsturz glauben viele Menschen, dass es sich dabei um ein und dieselbe Krankheit handelt. Ein Tinnitus ist jedoch keine eigenständige Krankheit, sondern wird als Symptom einer Erkrankung angesehen. Er kann sich auch ohne einen gleichzeitig auftretenden Hörsturz entwickeln. Ein Hörsturz ist jedoch häufig die Ursache eines Tinnitus. Darüber hinaus sind die Ursachen beider Hörstörungen sehr unterschiedlich. Doch was genau ist ein Hörsturz und wie kann ein Tinnitus entstehen?
Bei einem Hörsturz handelt es sich in vielen Fällen um eine meist einseitig auftretende Einschränkung des Hörvermögens – die sogenannte Innenohrschwerhörigkeit. Der Hörsturz tritt häufig spontan auf und in vielen Fällen ohne eine klar erkennbare Ursache. Einige betroffene Patienten leiden zudem unter einem kombinierten Hörsturz, der mit einem Tinnitus einhergeht.
Gleichzeitig kann der Hörsturz in Verbindung mit Schwindel und Übelkeit auftreten. Bei einem Hörsturz werden die Umgebungsgeräusche von jetzt auf gleich nur noch dumpf und unklar wahrgenommen. Sollte dieser Fall eintreten und das Taubheitsgefühl nicht binnen weniger Stunden abklingen, sollte man möglichst zeitnah einen Hals-Nasen-Ohren Arzt aufsuchen. Ein Hörsturz kann in einigen Fällen auch zu einer vollständigen Ertaubung des betroffenen Ohres führen.
Ursachen für einen Hörsturz
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die konkreten Ursachen für einen Hörsturz noch immer unklar. Laut onmeda.de können mehrere Faktoren eine Rolle bei der Erkrankung spielen. Zum einen gilt eine Durchblutungsstörung des Innenohres als mögliche Ursache, zum anderen kann auch eine Entzündung oder eine Virusinfektion zu einem Hörsturz führen.
Gleichzeitig machen Ärzte auch eine zu hohe psychische Belastung (zum Beispiel durch privaten oder beruflichen Stress) oder einen physischen Auslöser (beispielswiese eine krankhafte Veränderung der Halswirbelsäule) für den Hörsturz verantwortlich.
Die Ursachen für einen Hörsturz können von Fall zu Fall so stark variieren, dass zusätzliche Untersuchungen durch einen Neurologen, Orthopäden oder behandelnden HNO-Arzt notwendig sind. Durch diese Untersuchungen können die Mediziner die möglichen Ursachen eingrenzen und ein therapeutisches Gesamtkonzept entwickeln. Um die Heilungschancen zu steigern, empfiehlt es sich innerhalb der ersten 72 Stunden nach dem Auftreten der Hörminderung einen Arzt aufzusuchen, um durch eine schnelle Erstuntersuchung möglichen Folgeschäden vorzubeugen.
Behandlung eines Hörsturzes
Wie die aktuellen Zahlen des Fachportals Tinnitus Magazin zeigen, kommt es bei rund der Hälfte der betroffenen Personen innerhalb einiger Tage oder weniger Wochen zu einer spontanen Heilung des akuten Hörsturzes. Wird der Hörsturz rechtzeitig erkannt und behandelt, liegen die Heilungschancen bei über 90 Prozent.
Nachdem der Hals-Nasen-Ohren Arzt den Hörsturz festgestellt hat, kann im Normalfall auch direkt mit der Behandlung begonnen werden. Die Therapie wird in der Regel ambulant durchgeführt und beginnt meist mit der Einnahme von Tabletten. Sollte die medikamentöse Behandlung nicht den gewünschten Erfolg erzielen, leitet der Arzt gegebenenfalls noch eine Infusionstherapie ein.
In besonders schweren Fällen kann jedoch auch eine stationäre Behandlung verordnet werden – allerdings nur dann, wenn sämtliche ambulante Therapieversuche fehlschlagen. Während der Behandlung des Hörsturzes sollten die betroffenen Patienten Lärmeinwirkungen und Stress nach Möglichkeit vermeiden. Ebenso empfiehlt es sich sowohl körperliche Anstrengungen als auch sogenannte duchblutungsschädigende Faktoren, wie beispielsweise Rauchen, einzustellen.
Symptome bei einem Hörsturz
Das meist plötzliche Auftreten eines Hörsturzes wird von verschiedenen Symptomen begleitet. Einige dieser Folgeerscheinungen treten zeitgleich mit dem Hörsturz auf, während sich andere erst nach einiger Zeit einstellen. Wir zeigen nachfolgend die bekanntesten Symptome und gehen dabei auch näher auf deren Auswirkungen ein.
Empfindungs- und Sensibilitätsstörungen: In einigen Fällen kann der Hörsturz von einem unangenehmen Gefühl im Bereich der Ohrmuschel begleitet werden. Dieses Symptom nennen die Ärzte Empfindungs- oder Sensibilitätsstörung. Einige Menschen empfinden ein pelziges Gefühl rund um die gereizte Ohrmuschel. Im Normalfall klingt dieses Symptom spätestens nach einigen Tagen von alleine wieder ab. Sollte dies nicht der Fall sein, empfiehlt es sich erneut einen Hals-Nasen-Ohren Arzt aufzusuchen.
Schwindelgefühle: Laut dem Magazin „Apotheken Umschau“ leiden bis zu 50 Prozent der von einem Hörsturz betroffenen Patienten auch an Schwindelgefühlen. Diese Form des Schwindels wird in der Medizin auch Drehschwindel genannt. Häufig legen sich die Symptome nach kurzer Zeit wieder. Sollte der Schwindel in Kombination mit Ohrgeräuschen (Tinnitus) auftreten, sollte man darüber mit dem behandelnden HNO-Arzt sprechen, da es sich möglicherweise um die Morbus Menière-Krankheit handelt. Diese eher seltene Innenohr-Erkrankung sollte möglichst frühzeitig behandelt werden.
Druckgefühl auf dem Ohr: Bei einem Hörsturz entsteht häufig auch ein unangenehmes Druckgefühl im Innenohr. Dieses Symptom gilt als normale Begleiterscheinung und kann dazu führen, dass die betroffene Person das Gefühl hat, dass sie sich unter Wasser befindet oder das der Gehörgang mit Watte verstopft ist.
Ohrgeräusche (Tinnitus): Ein weiteres Symptom des Hörsturzes ist der Tinnitus. Die störenden Ohrgeräusche treten meist kurz nach dem Hörsturz auf und werden als Pfeif-, Klingel- oder Piepton wahrgenommen. Dabei handelt es sich um den sogenannten akuten Tinnitus, der in der Regel nach einigen Tagen von alleine wieder verschwindet. Treten die Ohrgeräusche 24 Stunden nach dem Hörsturz immer noch auf, sollte man das Symptom von einem Arzt untersuchen lassen.
Tinnitus
Bei dem Symptom Tinnitus handelt es sich um eine ein- oder beidseitige unregelmäßige Hörempfindung. Obwohl es keine erkennbaren äußeren Schallquellen gibt, hört der Betroffene verschiedene Geräusche. Dabei kann es sich um ein Rauschen, Piepen, Pfeifen oder Knacken handeln.
Die Mediziner unterscheiden hier zwischen einem subjektiven und einem objektiven Tinnitus. Bei einem subjektiven Tinnitus kann nur der Betroffene selbst die Geräusche wahrnehmen, während die Geräusche bei dem sehr selten auftretenden objektiven Tinnitus auch von dem HNO-Arzt mittels Stethoskop gehört werden können.
Ursachen für einen Tinnitus
Wie bei dem Hörsturz können auch bei einem Tinnitus verschiedenste Gründe zu der Erkrankung führen. Als häufigste Ursachen gelten, neben einer chronischen Erkrankung des Gehörganges (beispielsweise durch einen Ohrenschmalzpfropf) und einer Schädigung des Hörorgans durch eine zu starke Lärmeinwirkung, auch ständiger Bluthochdruck, Stress und verschiedene neurologische Erkrankungen. Des Weiteren kann eine Mittelohrentzündung oder ein Virusinfekt zu einem Tinnitus führen, da in beiden Fällen die feinen Sinneszellen im Ohr beziehungsweise in der Hörschnecke beeinträchtigt werden.
Durch diese Beeinträchtigung können die Haarzellen den Schall nicht mehr korrekt an den Hörnerv weiterleiten. Stattdessen werden sogenannte Phantombotschaften an das Gehirn weitergegeben. Der Hörnerv ersetzt also die fehlenden akustischen Signale durch Ersatztöne, wie beispielsweise das bereits angesprochene Pfeifen, Rauschen oder Piepen. Sollten sich diese Geräusche über mehrere Stunden oder gar über einen Tag hinziehen, sollte man einen Hals-Nasen-Ohren Arzt, einen Heilpraktiker oder einen Hörgeräteakustiker aufsuchen, um möglichst zeitnah mit einer Behandlung beginnen zu können.
Behandlung von Tinnitus
Bevor der Arzt mit einer Behandlung des Tinnitus beginnen kann, muss dieser erst die möglichen Ursachen feststellen. In einigen Fällen kann es vorkommen, dass Umfelduntersuchungen durchgeführt werden müssen, um die genauen Auslöser zu erfassen. Daher kann es sein, dass der betroffene Patient zu einem Internisten, Orthopäden oder Neurologen überwiesen wird.
Nach der ausführlichen Untersuchung und Hördiagnostik wird die eigentliche Behandlung des Tinnitus durchgeführt. Diese findet im Normalfall ambulant statt und beschränkt sich zumeist auf die Therapie durch Tabletten oder Infusionen. Bei einem chronischen Tinnitus, der bereits seit über einem halben Jahr besteht, kann jedoch auch eine stationäre Behandlung verordnet werden.
Während dieser Behandlung wird unter anderem durch Gesprächstherapien versucht, die tieferliegende Ursache für den Tinnitus herauszufinden. Zeitgleich kann der Patient an Stressbewältigungsseminaren teilnehmen. Des Weiteren wird empfohlen das Rauchen einzustellen, da duchblutungsschädigende Faktoren zu einer verlängerten Therapiezeit führen können.
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