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Tipps zum Schutz Ihrer Hörgeräte bei Kälte im Winter
So wie der Frühling eine herrliche Zeit ist, um die Fenster zu öffnen und die frische Luft zu genießen, so ist der Winter eine Zeit, um sie geschlossen zu halten und die Kälte abzuwehren. Nässe, Feuchtigkeit und Kälte sind eine Herausforderung für Hörgeräte. Im Folgenden Artikel geben wir Ihnen einen Überblick, wie Sie Ihr Gehör und Ihre Hörgeräte im Winter schützen können.
Schwerhörigkeit kann durch eine einmalige Exposition gegenüber einem lauten Geräusch, wie z.B. einem Schalltrauma, oder durch eine längere Exposition gegenüber Geräuschen, die 85 Dezibel (dB) überschreiten, verursacht werden. Je lauter das Geräusch, desto kürzer ist die Zeit, in der Ihr Gehör geschädigt wird.
Lärm wirkt sich auf die empfindlichen Strukturen des Innenohrs aus, insbesondere auf die Stereozilien, die dafür verantwortlich sind, die von unseren Ohren aufgenommenen Geräusche in elektrische Impulse für unser Gehirn zu übersetzen. Jede Haarzelle ist für die Übersetzung einer bestimmten Frequenz verantwortlich. Wenn diese Haarzellen einmal beschädigt sind oder absterben, regenerieren sie sich nicht mehr, was bedeutet, dass unsere Fähigkeit, diese Frequenzen zu hören, dauerhaft verändert wird.
Schneearbeiten und der Schutz Ihres Gehörs
Gartenmaschinen können Ihr Gehör schädigen, und ein großer Übeltäter in Wintermonaten sind Schneefräsen. Schneefräsen können lauter als 100 Dezibel sein und einen lärmbedingten Hörverlust verursachen. Eine einfache Lösung sind Schaumstoff-Ohrstöpsel, die Sie in der Apotheke oder Drogerie kaufen können.
Sie können auch Ohrenschützer oder lärmhemmende Kopfhörer tragen, was Ihre Ohren vor Kälte und potenziell schädlichen Lärmpegeln schützt. Wenn Sie Hörgeräte besitzen, sollten Sie diese während der Schneearbeiten drinnen lassen, um die Einwirkung von Feuchtigkeit zu vermeiden. Wenn Ihr Kopf mit einem Hut oder Ohrenschützern bedeckt ist, kann Schweiß in Ihrem Gehörgang ein ebenso großes Problem für Ihre Hörgeräte sein wie Schnee!
Achten Sie beim Spazieren auf glatte Oberflächen
Schwerhörige Menschen fallen häufiger hin. Laut einer Johns Hopkins-Studie aus dem Jahr 2014 ist die Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen Sturzes bei schwerhörigen Menschen dreimal so hoch wie bei Nichtschwerhörigen.
Das Risiko eines Sturzes steigt im Winter durch Schnee und Eis noch weiter an. Wenn Ihr Gleichgewichtssystem aufgrund eines Hörverlusts oder durch eine Gleichgewichtsstörung wie der Menière-Krankheit beeinträchtigt ist, müssen Sie besonders auf versteckte Eisflächen, schneebedeckte Oberflächen und rutschige Stufen achten, die zu einem Sturz führen können.
Mittelohrentzündungen bei Erkältung oder Grippe
Wenn Sie eine Ohrenentzündung vermuten, suchen Sie einen Arzt auf. Während des Winters sind Ihre Ohren oft kälter, was eine verminderte Durchblutung und eine Beeinträchtigung der gesunden Blutversorgung bedeutet. Viren und bakterielle Infektionen sind im Winter besonders häufig. Zusammengenommen haben Sie ein erhöhtes Risiko von Sinus-Infektionen oder schmerzhaften Ohrerkrankung, wie Otitis media.
Eine Mittelohrentzündung, auch Otitis media genannt, verursacht schmerzhafte Schwellungen und Entzündungen im Mittelohr. Die Schwellung und Infektion kann Druck hinter dem Trommelfell aufbauen oder erhöhen und den Abfluss von bakterieller Flüssigkeit aus der Eustachischen Röhre blockieren.
Mit Antibiotika können die meisten Ohrinfektionen behandelt werden, aber bis die bakterielle Flüssigkeit beseitigt ist, kann es zu einem vorübergehenden Hörverlust kommen. Achten Sie darauf, Erkältungen und Grippe sofort mit Medikamenten und reichlich Flüssigkeit zu behandeln. Wenn Sie eine Ohrinfektion vermuten, suchen Sie sofort einen Arzt auf, um eine Beeinträchtigung Ihres Gehörs zu vermeiden. Ihr Arzt kann Ihnen Medikamente und/oder Nasensprays verschreiben, um Ihnen eine gewisse Erleichterung zu verschaffen.
Sie können Ihr Risiko für Ohrinfektionen verringern, indem Sie Ihre Ohren warm und trocken halten, wenn Sie sich im Winter draußen aufhalten. Eine gesunde Ernährung und Bewegung zur Verbesserung der Blutzirkulation können ebenfalls hilfreich sein, insbesondere in kälteren Monaten, wenn die Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen geringer ist. Was auch immer Sie tun, stecken Sie kein Wattestäbchen in Ihr Ohr, da es verhärtetes Ohrenschmalz weiter ins Ohr zurückschieben kann.
Schmerzen in den Ohren durch Kälte? Riskieren Sie keine Exostose!
Ohrenschützer, Hüte und Schals sind nicht nur modische Accessoires sondern schützen auch Ihr Ohren vor extremer Kälte. Ãœbermäßige Nässe oder extreme Kälte können zu einer seltenen Erkrankung führen, die als Exostose bezeichnet wird. Auch bekannt als „Surfer-Ohr“, da diese Erkrankung vor allem bei Personen auftritt, die sich häufig in kaltem Wasser aufhalten.
Eine Exostose entsteht, wenn Nässe und Kälte zu abnormalem Knochenwachstum bei den den Gehörgang umgebenden Knochen führt. Die anhaltende Kälte verursacht Knochenknötchen und eine Knochenverkalkung im Gehörgang.
Dadurch vestopft der Gehörgang, was das Infektionsrisiko durch eingeschlossene Flüssigkeit erhöht. Während der Zustand operativ korrigiert werden kann, sollten begeisterte Skifahrer, Surfer und Schwimmer immer darauf achten, ihre Ohren warm, trocken und abgedeckt zu halten, um das Risiko zu verringern.
Kaltes Wetter und verstopfte Ohren
Haben Sie verstopfte Ohren? Wenn Sie in den Urlaub fahren, sollten Sie darauf achten, nicht zu fliegen, wenn Sie krank sind. Eine Erkältung kann zu einer Verstopfung der Eustachischen Röhre führen, die den notwendigen Druckausgleich in den Ohren behindert.
Ein geplatztes Trommelfell oder eine schwere Infektion können die Folge sein, was zu vorübergehendem Hörverlust und anderen Problemen führen kann. Es ist besser, den Flug nach Möglichkeit zu verschieben, um größere Probleme zu vermeiden. Tragen Sie Hörgeräte und planen Sie, diesen Winter zu reisen? Lesen Sie unbedingt unsere Flugreisetipps für Menschen mit Schwerhörigkeit.
Eishockey-Spiele in der Sportarena
Für viele Menschen bedeutet Winter auch, Zeit in Sportarenen zu verbringen und ihre Lieblingsmannschaft beim nächsten Eishockey-Spiel zu unterstützen. Aber seien Sie sich bewusst, dass die Lautstärke in Hallen und Sportarenen gefährliche Dezibel-Werte erreichen kann und oft auch erreicht. Die Mannschaft ist schließlich auch stolz auf die Begeisterung ihrer Fans. Doch Sportarenen können Werte von über 120 Dezibel erreichen!
Selbst wenn der Hörschaden nicht sofort spürbar ist, kann er sich im Verlauf der Zeit verschlechtern und zu einer echten Schwerhörigkeit führen. Nehmen Sie also unbedingt einen Gehörschutz mit. Ein paar Paar Schaumstoff-Ohrstöpsel aus der Apotheke können Sie problemlos in Ihrer Handtasche oder Ihrem Auto verstauen. Ohrstöpsel sind preiswert, reduzieren die schädlichen Vibrationen von übermäßigem Lärm und schützen Ihr Gehör.
Richtige Benutzung von Hörgeräten im Winter
Hörgeräte sind besonders anfällig im Winter, daher schützt das Tragen von Hüten, Schals oder Ohrenschützern nicht nur Ihr Gehör, sondern auch Ihre Hörgeräte. Wind, Regen, Kälte und Frost können die Lebensdauer von Einwegbatterien verkürzen und zu Feuchtigkeitsansammlungen im Hörgerät führen. Deshalb ist es eine gute Idee, Hörgeräte mit einer Mütze oder einem Ohrenschützer warm und trocken zu halten. Denken Sie jedoch daran, dass Sie beim Tragen dieser Kleidung schwitzen werden, was ebenfalls zu einem Feuchtigkeitsstau im Hörgerät führt.
Eine wirksame Lösung ist die Benutzung von Trocknungsgeräten oder Luftentfeuchtern, in denen Sie Ihre Hörgeräte über Nacht aufbewahren. Auch das Entfernen von Einwegbatterien über Nacht ist empfehlenswert und sinnvoll. Bei Hörgeräten mit wiederaufladbarer Batterie ist dieser Schritt normalerweise nicht erforderlich und oft auch nicht möglich.
Sie können auch Schweißbänder nutzen, die aus Elasthan bestehen und die Feuchtigkeit von Ihren Hörgeräten fernhalten. Wenn es an Ihrem Wohnort im Winter viel regnet, können auch wasserfeste Hörgeräte eine Lösung sein.