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5 Berufe, die zu Schwerhörigkeit und Hörverlust führen
Beeinträchtigt Ihre Arbeit und Ihr Beruf Ihr Hörvermögen? Wenn Sie in bestimmten Bereichen arbeiten, lautet die Antwort wahrscheinlich Ja. Obwohl es keinen Beruf gibt, der hundertprozentig „hörsicher“ ist, gibt es bestimmte Berufe, bei denen ein erhöhtes Risiko für Hörschäden besteht. Tatsache ist, dass mehr als 10 Millionen Deutsche jährlich einem schädlichen Lärmpegel ausgesetzt sind. Wir werden im folgenden Artikel, die Top 5 Berufe untersuchen, bei denen das Risiko eines Hörverlusts am höchsten ist, und Ihnen mitteilen, wie sich diese Branchen bei der Lösung des Problems verhalten.
Schätzungsweise zwei Millionen Arbeitnehmer arbeiten täglich in einer Umgebung, in der sie schädlichen Dezibelwerten ausgesetzt sind. Bei berufsbedingter Schwerhörigkeit geht es nicht nur um hohe Lärmpegel. Ein Hörverlust entwickelt sich immer aus einer Reihe von Faktoren. Die Überschreitung von Dezibel Grenzen größer 85 ist dabei nur eine Bedingung.
Mit berufsbedingten Hörverlust assoziiert man am häufigsten eine langfristige Exposition gegenüber schädlichen Geräuschpegeln. Ein Hörverlust am Arbeitsplatz kann jedoch auch durch eine einzelne hohe Dezibel-Lärmbelastung (Schall-Trauma) sowie durch die Exposition gegenüber ototoxischen Chemikalien verursacht werden. Unabhängig von der Quelle können Arbeitstätigkeiten, bei denen ein hohes Risiko für einen lärmbedingten Hörverlust besteht, mit geeigneten Vorsichtsmaßnahmen sicherer gemacht werden.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Sie Ihre Ohren verletzen können:
Einmalige Einwirkung eines intensiven Schalls: Ähnlich wie bei einem Unfall, bei dem Ihr Auto beschädigt wird, tritt der Schaden sofort auf. Diese Art von Hörverlust entsteht, wenn Sie extrem lauten Geräuschen ausgesetzt sind, und sei es auch nur für kurze Zeit, z. B. beim Schießen mit einer Schusswaffe. (Wenn Sie lauten Geräuschen ausgesetzt waren und Veränderungen an Ihrem Gehör feststellen, sollten Sie mit Ihrem Hausarzt sprechen.)
Wiederholte Exposition gegenüber lauten Geräuschen: Das ist so, als würden Sie Ihr Auto jahrelang vernachlässigen, und eines Tages springt es einfach nicht mehr an. Wenn Ihr Gehör im Laufe der Zeit wiederholt geschädigt wird, kann dies schließlich zu einem Hörverlust führen, der Ihre Lebensqualität beeinträchtigt.
1. Produzierendes Gewerbe
Fabrikarbeiter sind dem ständigen Brummen von Maschinen ausgesetzt, Bergleute sind Explosionen ausgesetzt, und Holzfäller müssen routinemäßig mit Kettensägen arbeiten, die weit über dem zulässigen dB-Wert liegen. Das Klischee vom lauten Produktionsbereich ist leider allzu oft wahr. Laute Maschinen, Druckluft und das Klappern von neu hergestellter Ware machen den Hörverlust zur häufigsten Berufskrankheit im verarbeitenden Gewerbe. Statistiken zufolge leiden bis zu acht von zehn Personen in der verarbeitenden Industrie an einem lärmbedingten Hörverlust.
Tatsächlich tritt der Großteil des berufsbedingten Hörverlusts in den ersten 10 Jahren der Beschäftigung auf, was auch bedeutet, dass neue Mitarbeiter ihr Gehör nur dann schützen, wenn das Unternehmen dies explizit verlangt. Da lärmbedingter Hörverlust ein allmählich fortschreitendes Phänomen ist, wird der Schaden erst bemerkt, wenn es bereits zu spät ist. Viele Unternehmen bieten Ihren Mitarbeitern einen Gehörschutz an.
Das Problem ist aber, dass einige Arbeitnehmer sich dafür entscheiden, ihn nicht zu tragen, weil sie das Gefühl haben, dass er ihre Arbeitsleistung beeinträchtigt und Sicherheitsrisiken mit sich bringt. Unternehmen können Abhilfe leisten, indem sie den Arbeitsplatz von Geräuschen abschirmen, Ihre Maschinen auf dem neuesten Stand halten und einen hochwertigen Gehörschutz (mit Geräuschunterdrückung – sogenannte Noise-Cancelling-Kopfhörer) verpflichtend vorschreiben. Dieser moderne Gehörschutz verbessert das Hörvermögen der Mitarbeiter und unterdrückt gleichzeitig schädliche Dezibelwerte.
2. Bau / Zimmerei / Bergbau
Auf Baustellen herrschen Geräusche von bis zu 140 dB, einschließlich Nagelpistolen, Tischsägen und Presslufthämmern. Obwohl Bauwesen, Zimmerei und Bergbau völlig unterschiedliche Berufe sind, haben sie einen unangenehmen Nebeneffekt: Lärmbedingte Schwerhörigkeit. Die verwendeten Werkzeuge liegen in der Regel weit über dem empfohlenen Grenzwert von 85 Dezibel (dB), wobei Geräte wie zum Beispiel ein Bohrhammer manchmal Werte von bis zu 115 dB erreichen.
In der Tat hat der Bergbau einen höheren Prozentsatz an Arbeitnehmern, die schädlichem Lärm ausgesetzt sind, als jede andere Branche in den Deutschland. Dies ist auf den insgesamt fehlenden Gehörschutz, die große Anzahl von Zeitarbeitsverträgen und den saisonalen Charakter der Beschäftigung zurückzuführen. Das Baugewerbe hatte schon immer Schwierigkeiten, sinnvolle Verfahren zur Einhaltung von Dezibel Höchstgrenzen zu implementieren. Deshalb sollte ein qualitativ hochwertiger Gehörschutz auch zum Arbeitsalltag gehören.
3. Restaurants / Bars / Diskotheken
Haben Sie jemals in einem lauten Nachtclub darüber nachgedacht, das Ihr Gehör beeinträchtigt werden könnte? Wahrscheinlich nicht. Es gibt viele Beschäftigte im Unterhaltungsbereich, darunter DJs, Musiker, Barkeeper, Kellner und Sicherheitskräfte. Diese Menschen sind nächtlich einer starken Bassbelastung ausgesetzt, die häufig über 100 dB liegt. Geräusche über 85 dB können das Gehör schädigen und zu lärmbedingtem Hörverlust und Tinnitus führen.
Nachtclubs überschreiten regelmäßig das Niveau, ab dem Arbeitgeber ihren Mitarbeitern einen Gehörschutz anbieten müssen. Die Frage ist zudem, ob ein Gehörschutz tatsächlich auch getragen wird. Hat Sie schon einmal ein Kellner mit Noise-Cancelling-Kopfhörern bedient? Der Kellner muss Ihre Bestellung verstehen, auch wenn im Hintergrund laute Musik läuft.
Wenn Sie schon einmal versucht haben, sich mit jemandem in einer lauten Bar zu unterhalten, wissen Sie, wie hoch der Lärmpegel in Nachtclubs sein kann. Türsteher, Barkeeper, Kellner und andere Angestellte sind alle gefährdet. Der Geräuschpegel in einer Bar beträgt in der Regel mindestens 98 dB und geht bis zu 115 dB. Viele Kellner besitzen sicherlich hochwertige Ohrstöpsel, tragen diese aber nicht, weil der Gehörschutz, die Ausübung ihres Berufes (Bestellungen annehmen) beeinflusst.
Das Problem mit der gefährlichen Lautstärke in Nachtclubs und Bars wird sich wahrscheinlich nicht so schnell ändern, da sowohl Clubbesucher als auch Musiker ohrenbetäubend laute Musik erwarten.
4. Militär und Armee
Der Hörverlust bei Militärveteranen ist zu einer Epidemie geworden. Zwischen Schüssen, Explosionen und dem Dröhnen von Schiffs- oder Flugzeugmotoren wird das Gehör schnell angreifbar. Mehr als 60 Prozent der zurückkehrenden Soldaten aus Afghanistan leiden an lärmbedingtem Hörverlust oder Tinnitus. Hörverlust die häufigste dienstbedingte Behinderung beim Militär.
In den USA richtete das Verteidigungsministerium das Hearing Center of Excellence (HCE) ein, um das wachsende Problem der Schwerhörigkeit bei Soldaten und der damit verbundenen Kosten zu minimieren. Ein besserer Gehörschutz wird ebenfalls entwickelt, da die vorhandenen Hilfsmittel einem explosiven Geräuschpegel von bis zu 180 dB nicht standhalten können. Hörverlust aufgrund von Lärmbelastung ist die häufigste dienstbezogene Behinderung beim amerikanischen Militär. Mehr als 933.000 amerikanische Veteranen erhalten eine Behindertenentschädigung für Hörverlust und fast 1,3 Millionen eine Entschädigung wegen Tinnitus.
Nach Angaben der US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sind jedes Jahr etwa 22 Millionen Arbeitnehmer in den USA gefährlichen Lärmpegeln ausgesetzt. Entscheidend ist der Lärmpegel und die Dauer der Belastung.
5. Landwirtschaft
Landwirte und Landarbeiter erleiden häufig Gehörschäden aufgrund von schweren Maschinen, Werkzeugen, Mähdreschern und sogar lauten oder hochfrequenten Tiergeräuschen. Schätzungsweise mehr als ein Drittel der Landwirte ist in Deutschland schwerhörig. Die tägliche Belastung durch schädlichen Lärm beginnt in jungen Jahren durch Geräusche von Vieh, Traktoren, Mähdreschern und anderen lauten Maschinen. Allerdings bemühen sich sowohl die Behörden als auch lokale Gruppen, die jüngere Generation über die Gefahren eines zu hohen Lärmpegels und über die Bedeutung eines professionellen Gehörschutz aufzuklären.
Darüber hinaus müssen Maschinen- und Gerätehersteller Ihre Produkte weiter verbessern, um den Geräuschpegel zu senken. Obwohl mehr Anstrengungen erforderlich sind, um das Risiko eines Hörverlusts am Arbeitsplatz zu verringern, werden in vielen Branchen täglich Schritte in die richtige Richtung unternommen.
Wenn man das Thema über einen längeren Zeitraum hinweg für alle Branche betrachtet, kann man ein besseres Verständnis dafür gewinnen, was zum Schutz der Arbeitnehmer noch zu tun. Allgemeiner Lärmschutz am Arbeitsplatz steht in direktem Zusammenhang mit der Verhinderung von Hörverlust bei Arbeitnehmern in allen Branchen.
6. Sonstige Berufsgruppen
Berufsbedingter Hörverlust ist eine der häufigsten Ursachen für langfristige Hörschäden. Übermäßiger Lärm, plötzliche Schallstöße und Vibrationen können die Strukturen des Innenohrs schädigen und zu Hörverlust und Ohrensausen (Tinnitus) führen. Auch wenn einige Berufe eine größere Gefahr darstellen als andere, können Arbeitnehmer in jeder Umgebung mit einem Lärmpegel von über 80 Dezibel (dB) potenziell Gehörschäden erleiden, einschließlich:
Müllwagen, Schneefräsen, Rasenmäher, Laubbläser und andere Maschinen, die für die Instandhaltung und Landschaftsgestaltung eingesetzt werden, können das Gehör leicht schädigen. Rettungssanitäter sind ständig den Sirenen von Krankenwagen und Polizeiautos ausgesetzt, die das Gehör in nur 15 Minuten schädigen können. Aber auch Mitarbeiter von Fluggesellschaften sind betroffen. Das Flugpersonal ist während des Starts Geräuschen von weit über 100 dB ausgesetzt, die es routinemäßig zwei- oder dreimal am Tag hört. Darüber hinaus müssen Fluglotsen, Gepäckabfertiger und Wartungspersonal am Boden die Geräusche mehrerer Düsentriebwerke aus nächster Nähe ertragen.
Jeder, der ein Konzert oder eine Sportveranstaltung besucht, ist dem Risiko eines Hörschadens ausgesetzt, einschließlich des Publikums, der Musiker, der Sportler und der Verkäufer. In Klassenzimmern und Schulfluren ist es lauter, als den meisten Menschen bewusst ist. Feueralarm, Pausenglocken, schreiende Kinder, zuschlagende Schließfächer, Durchsagen und sogar das Brummen in einem Klassenzimmer können das Gehör mit der Zeit schädigen.
Wenn das Gehör erst einmal geschädigt ist, kann es unter Umständen nicht mehr wiederhergestellt werden. Alle Personen, die in einem hohen Lärmpegel arbeiten, sollten einen gut sitzenden Gehörschutz tragen, um weitere Gehörschäden zu vermeiden. Um herauszufinden, ob Ihr Job Ihr Gehör beeinträchtigt hat, rufen Sie die oben genannte Nummer an und vereinbaren Sie einen Termin für ein Hörscreening in einer unserer Niederlassungen in Ihrer Nähe!
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Pixabay